Entscheidungsprobleme lösen

Entscheidungsprobleme lösen

Entscheidungsprobleme lösen ist ein weit verbreitetes Thema. Wir müssen tagtäglich bewusst und unbewusst Entscheidungen treffen, auch im Alltag: Wann stehe ich auf? Nehme ich grüne oder rote Äpfel? Was koche ich? Es gibt Entscheidungen die einem leicht fallen, andere nicht. Meist geht es dabei um, für sich selbst erachte lebenswichtige Entscheidungen. Man ist Zwiegestalten und hat Angst vor den Konsequenzen der Entscheidung. Was ist wenn..? ist das auch richtig? Anstatt die Probleme anzugehen, ist es einfacher sich nicht verhalten zu müssen. Es ist ein ständiger Druck, der Stress, Angst und Sorge auslösen kann. Dieses Verhaltensproblem liegt meist an vergangenen Erlebnissen, deswegen kann die Verhaltensweise in einer Therapie am effektivsten behandelt werden. Das kann gut an dem Beispiel von Herrn Müller (fiktive Person) erläutert werden.

Entscheidungsprobleme lösen am Beispiel von Herr Müller

Genau welche Erfahrungen macht Herr Müller, die Ihn zum Therapeuten bewegen, was sind die Hintergründe, Zusammenhänge und auf welche vorläufige Diagnose lässt das schließen.

Dann würden der Therapeut und Herr Müller feststellen ob für Herrn Müller eine Analyse bzw. eine Langzeitanalyse der richtige Weg ist. Kann er sich selbst reflektieren, innere Vorgänge benennen und verbalisieren was ihm in den Sinn kommt? Ist seine Motivation ausreichend, um 4 bis 5 Termine in der Woche (insgesamt 200 bis 800 Termine) über einen langen Zeitraum von mehreren Jahren zu machen? Ist auch die finanzielle Frage geklärt?

Entscheidend ist auch die Verbindung zwischen Patient und Therapeut: Baut sich da eine Arbeitsbeziehung auf? Basis sollte das Vertrauen vom Patienten zum Therapeuten sein denn viel der Arbeit beruht auf der Reibung mit dieser Beziehung.

Das setzt voraus, dass sowohl Patient als auch Therapeut sich zu dieser Arbeitsbeziehung bereit fühlen.

Kommen beide Seiten diesbezüglich zu einem positiven Schluss, kann die eigentliche Therapie beginnen.

Die Beziehung zum Therapeuten ist entscheidend

Hier wird jetzt die Arbeitsbeziehung, von der ich sprach, wichtig: Der Patient bringt unbewusste Wünsche, Verhaltensweisen, Gefühle und Erwartungen mit in diese neue Beziehung herein. Der Therapeut ist wie eine weiße Leinwand, auf der diese Muster sichtbar werden. Das nennt sich „Übertragung“.

Auf diese Weise treten die zugrunde liegenden Konflikte des Klienten in den Vordergrund und das bietet dem Therapeuten die Gelegenheit dem Patienten zu helfen diese Konflikte zu Tage zu fördern, bewusst zu machen mit Hilfe der vorsichtigen Konfrontation, zu bearbeiten und zu lösen.

Auf diese Weise kann Herr Müller sich weiter entwickeln und seine Persönlichkeit nachreifen.

Umgekehrt achtet der Therapeut auf seine „Gegenübertragung“: Anhand der eigenen Reaktionen, Emotionen und Eindrücke, die beim Therapeuten entstehen, kann der Therapeut noch mehr über die Hintergründe des Klienten erfahren. Wie bei einem Barometer kann der Therapeut seine Reaktionen wahrnehmen, beobachten und ablesen und so erkennen welche Beziehungsdynamik gerade beim Patienten entsteht.

Entscheidend ist, dass der Therapeut nicht auf Grund der „Gegenübertragung“ agiert, sondern analysiert, um ein besseres Verständnis zu erhalten.

Um Entscheidungsprobleme zu lösen gibt es Methoden: Wichtige Arbeitsweisen in der Psychoanalyse sind die Traumdeutung und freie Assoziation.

Träume sind ein Ausdruck unbewusster und verdrängter Gefühle und Ereignisse. Sich wiederholende Träume und Bilder, die einen Eindruck hinterlassen, können genutzt werden, um zu analysieren was diese Bildersprache des Traums ausdrückt und mit welchen Erfahrungen und Erinnerungen diese zusammenhängen.

Hier kann auch die „freie Assoziation“ genutzt werden. Alle Beurteilungen und das Denken in Falsch oder Richtig sollen dabei beiseitegelassen werden. So entsteht ein Freiraum in dem die Gedanken, Bilder und Impulse ohne die Frage nach dem Sinn zunächst fließen können. Erst einmal können so unbewusste Anteile an die Oberfläche aufsteigen. Zusammenhänge werden deutlich und Gefühle können verarbeitet werden.

Dabei kann es auch zum „Widerstand“ des Patienten kommen. Aus gutem Grund hatte der Patient Abwehrmechanismen wie z.B. Verdrängung oder Rationalisierung. Er wollte sich vor den aufkommenden Emotionen unbewusst schützen. Wenn nun im Rahmen der Analyse solche Gefühle näher an die Oberfläche kommen, kann es sein das der „Widerstand“ einsetzt, indem Herr Müller z.B. zu spät kommt, Termine verschiebt oder in der Sitzung unkonzentriert ist und ablenkt.

Diese Reaktion ist im Grunde gut denn sie zeigt, dass die Analyse entscheidenden Themen näherkommt.

Entscheidungsprobleme lösen

Das klassische Setting in der Analyse wäre, dass der der Patient auf einer Couch liegt und vom Therapeuten weggewandt ist. Der Therapeut sitzt am Kopfende, also nicht im Blickfeld des Patienten. Das ist sinnvoll damit der Klient gedanklich wirklich bei sich selbst bleibt und nicht auf die Reaktion des Therapeuten schaut.

Üblicher Weise ist ein Termin 50 Minuten lang und es finden 3 bis 5 Termine pro Woche statt. Diese Häufigkeit und Dauer sind erforderlich da eine Analyse ein behutsam und anhaltend fortschreitender Prozess ist.

Nach einer Zeit hat sich herausgestellt, dass Herr Müller als Kind von seiner Umgebung, also Eltern, Geschwistern und Lehrern, dauerhaft kritisiert wurde. Das gab ihm das Gefühl, egal was er tat, es war falsch. Als Erwachsener ging er seinen Problemen unbewusst aus dem Weg, indem er einfach keine Entscheidung mehr traf. Deswegen half ihm die Therapie weiter, er konnte den Grund seinen Problems endlich feststellen und versuchte nun daran zu arbeiten und hatte Unterstützung dabei.

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