Abwehrmechanismus Konversion

Abwehrmechanismus Konversion: Seelische Probleme äußern sich als körperliches Symptom

Der Abwehrmechanismus Konversion ist einer von einer Vielzahl von Psychologischen Abwehrmechanismen. Immer wenn eine Herausforderung zu schwer, zu bedrohlich scheint, nutzt unsere Seele Abwehrmechanismen um eine größere Kiese zu vermeiden. Es ist also eine art seelischer Notfall Plan und erst mal gut und nützlich. Auf Dauer ist ein Notfall Plan allerdings keine Lösung und so entstehen unerwünschte Nebeneffekte.

Im Falle der Konversion werden seelische Probleme als körperliche Symptome ausgelebt.

Abwehrmechanismus Konversion: Seelische Probleme äußern sich als körperliches Symptom

Ein Beispiel für den Abwehrmechanismus Konversion

Hier das Beispiel von Frau Rauch (frei erfunden) die unter Beinschmerzen leidet. Die Ärzte konnten keinerlei körperliches Problem feststellen.

Ihre Lebensumstände hatten sich allerdings vor einiger Zeit stark verändert. Ihr Mann ist in Rente gegangen und nun Zuhause und Frau Rausch stellt fest, dass sie immer dann Schmerzen hat, wenn ihr Mann in der Nähe ist.

Die Symptome von Frau Rauch deuten auf den Abwehrmechanismus der Konversion hin. Dieser Abwehrmechanismus erlaubt ihr ein von ihrem „Über Ich“ (der „richtig“ oder „falsch“ Instanz in uns) nicht befürwortetes Gefühl in etwas umzuwandeln, (Konversion = Umwandlung) das befürwortet ist (hier der Schmerz).

Die Schmerzen treten immer dann auf, wenn ihr Mann in der Nähe ist, der ihre Aufmerksamkeit will.

Frau Rauch hatte mehr Selbstbestimmung, bevor ihr Mann wegen der Rente zuhause war und konnte sozusagen auf ihren eigenen Beinen stehen und ihren eigenen Weg gehen, ohne sich mit Ihrem Mann absprechen zu müssen.

Jetzt ist er zuhause und beansprucht Zeit und Raum.

Die Symptome deuten darauf hin, dass sie diese Eigenständigkeit vermisst und einen moralischen Konflikt diesbezüglich hat: Sollte (über ich) sie sich nicht freuen, dass ihr Mann da ist und jetzt Zeit hat? Sollte sie nicht glücklich darüber sein, dass er jetzt ihre Aufmerksamkeit will? Ist es nicht verwerflich allein sein zu wollen?

Abwehrmechanismus Konversion: Ein moralischer Konflikt liegt zugrunde

Diese Beurteilung verbietet ihr sich etwas einzugestehen (die Impulse ihres „Es“): Sie möchte ihre Unabhängigkeit zurückhaben, mehr Zeit für sich allein haben und nicht ständig für ihn da sein müssen.

Diesen Wunsch zu äußern scheint ihr aber zu gefährlich, unbewusst will sie die Beziehung nicht gefährden, daher verdrängt sie das eigentliche Gefühl. Dadurch ist aber der Konflikt auf der Ebene ihres „ich“ nicht gelöst und so sucht sich die Seele einen Ausdruck auf körperlicher Ebene als psychosomatisches Symptom.

Oft werden solche Dynamiken noch durch das Umfeld verstärkt. Vielleicht stößt sie auf Ablehnung bei Freunden oder Verwandten, wenn sie andeutet, dass es ihr nicht gut geht damit, wenn ihr Mann ständig um sie herum ist. Umgekehrt sorgen körperliche Symptome wie hier, die Schmerzen in den Beinen, eher für Aufmerksamkeit und Zuspruch im Umfeld.

Es wäre auch gut möglich, dass die Schmerzen Frau Rauch eine Möglichkeit bieten sich zurück zu ziehen, ohne ihrem Mann sagen zu müssen, dass sie Zeit für sich selbst braucht.

Natürlich verlaufen diese Dinge unbewusst ab: Frau Rauch tut das nicht mit Absicht, im Gegenteil, sich versucht eine gute Ehefrau zu sein. Es wäre wichtig, dass Frau Rauch sich ihrer Gefühle bewusst wird, und zunächst lernt, sich nicht selbst zu verurteilen. Dann könnte man darüber nachdenken ob und wie sie mit ihrem Mann sprechen kann. Das psychosomatische Symptom sollte nachlassen, wenn sie den Konflikt auf seelischer Ebene lösen kann.

Ich freue mich, wenn das spannend war! Hier findest Du noch mehr zum Thema Psychotherapie und Psychologie